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Thema: Runenmonds Geschichte So Feb 01, 2015 3:40 pm
Hallo Gast. Hier ist mal meine längste Fanfiction, die ich bis jetzt angefangen habe ^^ Sie handelt von Runenmonds Vergangenheit. Wer ist Runenmond? Das erfahrt ihr dann, aber die Geschichte entstand, als ich ein Adoptable kostenlos bekommen habe. Schließlich wurde daraus Runenmond
Nebenbei: Die Geschichte ist auch auf Fanfiction.de zu finden
Anführer: Orakelstern - schwarzer Kater mit gelben Fellzeichnungen und dunkelblauen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/orakel10.jpg
2. Anführer: Engelshauch - graue Kätzin mit einem roten Flügel auf der Schulter und braunen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/engels11.jpg
Heiler: Staubwirbel - schwarzweiß melierte Kätzin mit blauen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/staubw10.jpg
Heilerschüler: Wolkenpfote - roter Kater mit weißen Sprenkeln und braunen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/wolken10.jpg
Krieger: Kiefernblatt - braunschwarzer Kater mit vielen Narben und grünen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/kiefer11.jpg Goldstaub - goldene Kätzin mit schwarzen Pfoten und blauen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/goldst10.jpg Flammenphönix - roter Kater mit weißer Brust und braunen Augen https://i.servimg.com/u/f74/17/08/49/18/flamme10.jpg Rieselschnee - schneeweiße Kätzin mit grünen Augen https://i.servimg.com/u/f57/17/08/49/18/riesel10.jpg Herbststurm - rotbrauner Kater mit braunen Flecken und grünen Augen https://i.servimg.com/u/f57/17/08/49/18/herbst10.jpg Jadeherz - schwarze Kätzin mit einer grauen Schwanzspitze und grünen Augen https://i.servimg.com/u/f57/17/08/49/18/jadehe10.jpg Mondfunke - gelbweiße Kätzin mit kleinen roten Klecksen und grauen Augen https://i.servimg.com/u/f57/17/08/49/18/mondfu10.jpg Sturmtatze - schildpattfarbener Kater mit einer grauen Schnauze und türkisen Augen https://i.servimg.com/u/f57/17/08/49/18/sturmt10.jpg Seelenschein - graublauer Kater mit einer schwarzen Pfote und türkisen Augen https://i.servimg.com/u/f38/17/08/49/18/seelen10.jpg
Schüler: Runenpfote - weißer Kater mit hellgrauen Fellzeichnungen und roten Augen https://i.servimg.com/u/f38/17/08/49/18/adopta10.jpg Schattenpfote - grauer Kater mit schwarzen Beinen, schwarzer Brust und blaugrünen Augen https://i.servimg.com/u/f38/17/08/49/18/schatt10.jpg Himmelspfote - dunkelgrauer Kater mit weißen Ohren und graublauen Augen https://i.servimg.com/u/f38/17/08/49/18/himmel10.jpg Sichelpfote - braune Kätzin mit einer schwarzen Sichel auf der Schulter und blauen Augen Sonnenpfote - gelbbrauner Kater mit grauen Zeichnungen und fast weißen Augen
Königinnen: Onyxblume - schwarze Kätzin mit kleinen, weißen Tupfen und roten Augen
Jungen: Meerjunges - gelber Kater mit einem schwarzen Ohr und blauen Augen Seejunges - grauer Kater mit weißer Brust, weißen Streifen und türkisen Augen
Älteste: Veilchenmond - schwarze Kätzin mit braunen Sprenkeln und grünen Augen Tropfentanz - weiße Kätzin mit grauen Streifen und grauen Augen
- folgt - Die Hierarchie des RosenClans wird so schnell wie möglich berarbeitet. Ich bitte um Geduld, weil es schon länger dauert, einen ganzen Clan zu erfinden
Prolog:
Ein klägliches Miauen zerriss die Luft und brach erst ab, als die Wolke vor dem Mond verschwand. Der Schrei war von einem kleinen Bündel ausgegangen, welches auf dem kalten Boden lag und aussah wie tot. Eine Kätzin beugte sich über das Kleine und leckte es mit ihrer rauen Zunge trocken. Ganz sanft drehte sie das wimmernde Junge um und putzt es auch von der anderen Seite. Dann legte sie sich hin und schob das zitternde Bündel nah an ihrem warmen, weichen Bauch. Als ihr Junges nicht mehr zitterte, brachte sie es an einen windgeschützten Platz und ritzte etwas mit ihrer langen Klaue in die Erde. Danach holte sie einige trockene Blätter und breitete sie über ihrem Jungen aus. Der Geruch von vielen Katzen war überwältigend und die Kätzin wusste genau, was dies bedeutete. Sie leckte einmal liebevoll über die Stirn des Neugeborenen. Dann stieß sie einen kläglichen Laut aus, gerade so, wie ihr Junges kurz nach der Geburt und sprang hektisch in die Büsche. Von dort aus beobachtete sie, wie ein Kater aus einigen Dornenranken hervortrat. Er sah sich um und entdeckte das Blätterbündel. Misstrauisch schnüffelnd ging er näher ran und sah sich erneut um. Schließlich nahm er das Junge auf, warf einen Blick auf das Muster, welches in die Erde geritzt war und kehrte dann in die Dornenhecke zurück. Das Junge maunzte und die Kätzin flüsterte noch fünf Worte in den Wind. Eine Verabschiedung an ihr erstes und einziges Junges.
„Leb wohl, mein kleines Runchen.“
Sie blieb noch eine Weile sitzen, wandte sich schließlich ab und verschwand in den schwarzen Schatten der Nacht.
Kapitel 1:
„Alle Katzen, die alt genug sind, um Beute zu machen, bitte ich, sich zu einem Clantreffen zu versammeln.“, schallte die machterfüllte Stimme von Orakelstern durch die breite Schlucht. Hinter einem Haufen von Steinbrocken erschienen Flammenphönix, dessen roter Pelz im Sonnenschein loderte, und Rieselschnee, welche mit ihrem weißen Pelz nicht zur Umgebung passte, und setzten sich. Danach fanden sich weitere Krieger zusammen: Kiefernblatt, der braunschwarze mit Narben übersäte Kater, Goldstaub, die wunderschöne goldfarbene Kätzin mit den blauen Augen und Herbststurm, der rote Kater mit den braunen Flecken und weitere. Erst als alle versammelt waren kamen die Schüler in den Kreis. Schattenpfote streckte stolz seine schwarzen Beine und die Restlichen setzten sich still und leise. Als Gruppe erschienen dann die Königin Onyxschweif mit ihren zwei Töchtern Meerjunges und Seejunges und die zwei Ältesten. Kurz darauf begann Orakelstern zu sprechen. „Wir haben uns versammelt, um ein Junges, welches sich uns anschloss, zum Schüler zu erheben.“ Die Menge teilte sich und bildete einen Gang. Runenjunges bewegte sich mit Engelshauch auf Orakelstern zu. Die zweite Anführerin musste gelegentlich stehen bleiben, damit sie das weiße Junge nicht überholte. Aufmunternd lächelte sie den baldigen Schüler an. Orakelstern fuhr fort. „Runenjunges, du möchtest unsere Gesetze und unsere Bräuche erlernen und deswegen wirst du nun zum Schüler ernannt. Du wirst von jetzt an Runenpfote heißen.“, sagte er und der Clan rief den neuen Namen des kleinen Katers. Der neu ernannte Schüler drehte sich um die eigene Achse, badete sich in den Rufen seines neuen Namens. Schließlich wandte Orakelstern sich an Seelenschein. „Seelenschein, da du so eine stattliche, loyale Kätzin aus unserer Rieselschnee gemacht hast, wirst du nun hoffentlich auch solch wundervolle Arbeit an unserem neuen Schüler verrichten.“ Stolz sprang Runenpfote neben seinen Anführer und ließ sich über die Ohren lecken. Dann kamen die Ältesten in den Kreis und miauten den Namen des Schülers in den Himmel hinauf und nach und nach stimmten die anderen Clanmitglieder ein. Runenpfote sprang mit vor Stolz nach vorne gestreckter Brust vom riesigen Felsen und begrüßte seine neuen Höhlengefährten, welche für ihren Freund sofort einen Platz in ihrer Mitte freimachten. Dann trat Seelenschein auf den kleinen, weißen Kater zu und berührte dessen Nase. „Ich hoffe, dass du dich anstrengst.“, sagte der blaugraue Krieger und lächelte. Runenpfote nickte und seine roten Augen strahlten dabei vor Freude. Orakelstern sorgte mit einem Jaulen für Ruhe und der Clan beruhigte sich. „Ich muss euch noch etwas anderes mitteilen.“, rief der schwarze Anführer des SplitterClans und gab mit einem Zeichen das Wort an Staubwirbel, der Heilerin. Diese nickte und sprang zu Orakelstern auf den Felsen. „Ich erhielt ein Zeichen von unseren Ahnen und sie haben mir einen Heilerschüler auserkoren. Ich werde langsam alt und brauche frisches Blut in meiner Höhle. Der SternenClan erwählte Wolkenpfote als meinen Schüler. Er hat mir in der Blattleere während der Ausbreitung des grünen Hustens mehr als nur geholfen und erwies sich als vernünftiger Kater.“ Die schwarzweiße Kätzin lächelte Wolkenpfote an. „Wolkenpfote, möchtest du deine jetzige Ausbildung zum Krieger unterbrechen und in die Gemeinschaft des SternenClans eintreten?“, fragte sie und schaute den Schüler fragend an. Dieser wusste gar nicht, wohin mit seiner ganzen Aufregung. Schließlich entschloss er sich dazu, aufzustehen und auf Staubwirbel zuzugehen. „Mir wäre es eine Ehre, dein Heilerschüler zu werden.“ Runenpfote und Sichelpfote warfen sich einen freudigen Blick zu. Wolkenpfote hatte ihnen schon viel von seinem Wunsch, Heiler zu werden erzählt und somit freuten sie sich mit ihm. Staubwirbel atmete hörbar aus. Sie hatte schon die ganze Zeit die Luft angehalten, in der Erwartung, dass der Schüler ihr Angebot ablehnen würde. Elegant ließ sie sich vom Fels gleiten und berührte Wolkenpfote Nase an Nase. In diesem Moment schien um sie herum etwas aufzuleuchten. Runenpfote meinte, einige SternenClan-Katzen zu sehen, die sich um die Heilerin und ihren Schüler aufstellten. Er blinzelte verwirrt und die Katzen waren verschwunden. Ganz ruhig, sagte er sich. Das war nur eine Illusion. Mit einem weiteren Jaulen lenkte Orakelstern die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Mit diesen zwei Schülern ist der Clan nun stärker geworden. Mögen die Sterne euren Weg leiten und möge euer starkes Herz eure Taten leiten.“ Er ließ die Worte in den Köpfen der zwei Schüler verhallen und beendete die Versammlung mit dem Jaulen ihrer beider Namen. „Runenpfote, Wolkenpfote. Der SplitterClan ehrt euch!“ Mit diesem letzten Ruf zerstreuten sich die Katzen wieder, gingen ihren Aufgaben nach. Die Versammlung war vorbei. Runenpfote sprang zu seinem ehemaligen Baugefährten. „Wolkenpfote, du bist Heilerschüler!“ Sein gegenüber konnte es noch immer nicht fassen. Völlig sprachlos sah er seinen Freund an, bis er verstand, was da gerade passiert war. Plötzlich stürzte er sich auf Runenpfote und begrub den kleinen Kater unter sich. „Ich bin Heilerschüler!“, schrie er außer sich. Einige Momente lang rauften und wälzten sich die Beiden auf dem Boden, bis Sichelpfote darauf hinwies, dass die beiden, wenn sie als Schüler akzeptiert werden wollten, endlich aufhören sollten, sich wie Junge zu benehmen. Bei diesem Kommentar rappelten sich die Freunde auf, guckten Sichelpfote verlegen an und schüttelten ihr Fell. Staubwirbel unterbrach das fröhliche Geplänkel der Drei und wandte sich an Wolkenpfote. „Ich wollte jetzt Katzenminze und Bachminze sammeln gehen, kommst du?“ Sofort wurde der rote Kater sehr still und grinste. Runenpfote sah, wie er diesen Moment genoss und gönnte es ihm von ganzem Herzen. „Natürlich Staubwirbel, wir können sofort los.“, antwortete er und zusammen verließen Mentorin und Schüler die Schlucht. Alleingelassen saßen Sichelpfote und Runenpfote mitten im Lager, bis Goldstaub und Seelenschein auf sie zukamen. „Wir haben uns überlegt, dass wir ja eine kleine Tour durch das Territorium machen könnten.“, sagte Goldstaub, welche seit Kurzem Sichelpfotes Mentorin war. „Wir könnten die Grenzen auffrischen.“ Sichelpfote erhob sich zum Protest. „Aber das habe ich doch schon vor drei Tagen schon mal gemacht.“, maulte sie. Seelenschein lachte leise. „Dann ist es ja wohl höchste Zeit, dein Gedächtnis aufzufrischen.“ Sichelpfote öffnete ihr Maul zu einer Antwort, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. Eine Weile rang sie nach einer Erwiderung, beschloss jedoch, es zu lassen und schloss ihr Maul wieder. Runenpfote musste lachen, rettete sich aber noch in ein, nicht weniger auffälliges, Husten. Ein vernichtender Blick von der Seite brachte ihn jedoch zur Besinnung und er setzte sich stocksteif hin. Seelenschein tat so, als würde er die Wut der Schülerin nicht bemerken und streckte sich. „Wollen wir dann los?“, fragte er lässig und zusammen machte er sich mit Goldstaub auf den Weg. Runenpfote und Sichelpfote sahen sich kurz an und rannten dann hinter ihren Mentoren her.
Kapitel 2:
Angewidert hob Runenpfote das durchnässte und übelriechende Bündel Moos auf und versuchte, es nur mit den Zähnen zu packen, damit so wenig wie möglich Mäusegalle in seinen Mund geraten würde. Er hatte immer gedacht, dass er als Schüler nur kämpfen und jagen lernen würde, doch in dem ganzen Mond, der seit seiner Ernennung vergangen war, musste der weiße Kater das Gegenteil feststellen. Zu den Pflichten der Schüler gehörte es auch, sich um die Ältesten zu kümmern. Seelenschein war heute früh, als die Anderen schon zum Trainingsplatz aufgebrochen waren, zu Runenpfote gekommen und hatte dabei so sehr gegrinst, dass der Schüler gleich wusste, was Sache war. Und so war es dann auch gekommen. „Runenpfote“, hatte Seelenschein ihn begrüßt. „Da heute ein regnerischer Tag ist, kannst du deinen Schülerpflichten nachgehen. Du wirst dich heute die ganze Zeit um die Ältesten kümmern.“ Erst wollte Runenpfote ihm nicht glauben, denn der Himmel war blau und wolkenfrei gewesen. Jetzt jedoch türmten sich graue Regenwolken auf und ließen die Vermutung nahe, dass es bald regnen würde. Runenpfote war erleichtert, dass er das Bettmaterial schon kurz nach Sonnenhoch gewechselt hatte. Mit dem Moos im Maul betrat er die kleine Höhle der Ältesten, die gut versteckt hinter einem Steinhaufen verborgen war, und wurde schon ungeduldig erwartet. Veilchenmond, die älteste Katze des Clans, hatte sich in ihrem Nest auf die Seite gelegt und schaute den kleinen Kater auffordernd an. Wenige Augenblicke später seufzte die schwarze Kätzin entspannt, als die erste Zecke, die sie schon seit drei Tagen störte, von ihrer Schwanzwurzel abließ. „Danke, Kleiner. Die anderen Schüler vergessen immer wieder, dass es ihre Aufgaben sind, sich um uns zu kümmern.“ Runenpfote nickte nur und teilte das Fell an Veilchenmonds Rücken. Er erblickte die zweite kleine Zecke und tupfte mit dem Büschel fest auf die Stelle, bis diese abgefallen war. „Waren das alle?“, fragte der weiße Kater und suchte das struppige Fell der Ältesten noch einmal genau ab. Sie nickte. „Ja, ich glaube schon. Vielen Dank nochmal.“ In diesem Moment kam Tropfentanz in die Höhle. „Ah, wie ich sehe, ist Veilchenmond endlich ihre Zecken los. Keine Sorge“, schnurrte sie amüsiert, als sie Runenpfotes Blick sah. „ Ich war gerade bei Staubwirbel und hab Meine von ihr entfernen lassen. Ich soll dir ausrichten, dass du besser jetzt direkt deine Pfoten und dein Maul in Bach wäschst. Und putz dich bloß nicht mit deiner Zunge.“ Runenpfote nickte respektvoll und verließ die Höhle. Er befolgte Staubwirbels Anweisungen direkt und trabte gehorsam zum kleinen Bach außerhalb des Lagers, den alle nur Lilienbach nannten. Der Schüler hatte nicht verstanden, warum dieser Wasserlauf ausgerechnet so hieß, bis er ihn zum ersten Mal erblickt hatte. Lilien in allen Farben säumten seine Ufer und Bienensummen war ständig zu hören. „In der Nähe gibt es nämlich ein Bienennest“, hatte Wolkenpfote stolz erzählt. „Dort bekommen Staubwirbel und ich immer den leckeren Honig her. Manchmal darf ich davon etwas naschen. Vor allem, wenn gerade Blattfrische ist.“ Runenpfote lächelte bei dieser Erinnerung und wusch sich schnell sie Pfoten. Dann trank er ein paar Schlucke des frischen Wassers und kehrte in die Schlucht zurück, welche das Lager des SplitterClans bildete. Stolz sah er sich um. Wie schön es ist, hier zu leben, dachte der Schüler und sah Orakelstern, wie er gerade aus dem Heilerbau kam. Sein schwarzes, dichtes Fell glänzte in einem einzigen Strahl Sonnenlicht und einen Moment lang genoss der Anführer die Wärme auf seinem Pelz. Weiter hinten spielten See- und Meerjunges gerade mit einer Mooskugel, Onyxblume und Flammenphönix sahen den Beiden schnurrend zu und Herbststurm kam gerade mit seiner Patrouille von einer erfolgreichen Jagd zurück. Der Geruch von Frischbeute zog durchs Lager und Runenpfote merkte erst jetzt, wie viel Hunger er hatte. Schnell flitzte er zur Ältestenhöhle und streckte einen Kopf herein. „Kann ich euch noch irgendwie helfen?“, fragte er die beiden alten Kätzinnen und trat von einer Pfote auf die Andere. Veilchenmond und Tropfentanz schüttelten einstimmig den Kopf und baten ihn lediglich um etwas zu essen. Runenpfote nickte und rannte zum Frischbeutehaufen und schnappte sich ein fettes Kaninchen, welches er den beiden Ältesten brachte. Danach holte er für sich einen jungen Spatz und setzte sich damit vor die Höhle der Schüler. Schon bald bewies sich die Erfahrung Seelenscheins, denn es fing an zu regnen und ein paar Sekunden später schüttete es in Strömen. Die anderen Schüler stürmten mit ihren Mentorien gerade pitschnass ins Lager als Runenpfote sich gerade genüsslich die letzten Reste des Vogels genehmigte. Er hatte, im Schutz der Schülerhöhle keinen einzigen Tropfen abbekommen, doch wie immer erlaubte sich Schattenpfote einen Scherz mit ihm und schüttelte sich direkt neben seinem besten Freund aus. Empört stieß Runenpfote den älteren Schüler weg, welcher daraufhin begann, sich zu putzen und den Schmutz des Trainings zu entfernen. „Na, war es schon mit den allerliebsten Ältesten?“, fragte er ironisch und genauso antwortete Runenpfote mit einem leicht schnippischen „Ja, es war wunderbar angenehm ohne dich.“ Lachend gaben die zwei Freunde sich, nach altem Brauch des Clans, die Zunge. Nur Sichelpfote saß etwas weiter weg von ihren Höhlengefährten und Runenpfote wusste, dass es ihr nichts ausmachte. Amüsiert schaute er zu, wie Mondfunke auf ihre Tochter zuschritt und ihr das Fell wusch, bis es sich glatt und glänzend wieder an Sichelpfotes schlanke Silhouette schmiegte. Schnurrend wandte der Kater den Blick ab und streckte sich. Er war müde, doch er wusste, dass Seelenschein es nicht gerne sah, wenn er schon vor dem Sonnenuntergang schlafen ging. Zudem war heute Vollmond und das hieß, dass ein paar auserwählte Clanmitglieder zu dem Treffen mit dem RosenClan gehen durften. Gerade als Runenpfote sich in seinen Gedanken fragte, wer wohl mitkommen durfte, rief Orakelstern den Clan mit den uralten Worten zusammen. „Alle Katzen, die alt genug sind, um Beute zu machen, bitte ich, sich zu einem Clantreffen zu versammeln.“ Eigentlich war der Ruf unnötig, da die Meisten sich sowieso schon zusammengefunden hatten. Also fuhr der Anführer des SplitterClans direkt fort. „Heute ist Vollmond und zu dem Zusammentreffen mit dem RosenClan werden mich heute nur fünf Katzen begleiten. Engelshauch, Staubwirbel und Wolkenpfote, ihr werdet selbstverständlich mitkommen. Zudem möchte ich, dass Sichelpfote und Runenpfote mich begleiten.“ Überrascht schauten die Clankatzen ihren Anführer an. „Du willst doch nicht wirklich nur einen wirklichen Krieger mit dorthin nehmen! Das wäre mehr als nur dumm!“, schallte die vorwurfsvolle Stimme von Sturmtatze durch die Schlucht. Erschrocken wandte Runenpfote sich um. Würde Orakelstern das auf sich sitzen lassen? Die Antwort wurde schnell klar, als der weiße Schüler sich wieder zu seinem Anführer umdrehte, denn Orakelstern sah den jüngsten seiner Krieger mit einem wütenden Blick an. „Ja und es ist auch gut so.“, fauchte er. “Aber da du ja anscheinend vergessen hast, wie das dreizehnte Gesetz der Krieger lautet, werde ich dir auf die Sprünge helfen. Das Wort eines Anführers ist Gesetz! Und wie ich, dein Anführer, das jetzt sehe, darfst du dich die nächsten drei Tage um die Ältesten kümmern, damit du darüber nachdenken kannst, was das Gesetz aussagt.“ Die Worte Orakelsterns jagten Runenpfote einen Schauer über den Rücken und er entschied, Seelenschein mal nach dem ganzen Gesetz der Krieger zu fragen. Nach seiner wütenden Tirade sprang der schwarze Kater von dem Fels und versammelte seine Begleiter um sich herum. In wenigen Minuten würde der Mond aufgegangen sein und sie würden aufbrechen. Nervös verlagerte Sichelpfote ihr Gewicht ständig von einem Bein auf das andere. Beruhigend leckte Mondfunke ihrer Tochter noch einmal über das Ohr und verschwand dann in der Höhle der Krieger. Einige Augenblicke später waren alle auserwählten Katzen versammelt und verließen das Lager. Das Treffen mit dem RosenClan war eine sehr alte Tradition, doch dieses Mal war etwas anders. Dieses Mal hatte Orakelstern nur fünf Katzen gewählt, ihn zu begleiten. Normalerweise war fast der ganze Clan in dieses Treffen eingeschlossen. Aufgeregt stupste Runenpfote Sichelpfote an. „Was meinst du? Warum nimmt Orakelstern nur uns Beide gesondert mit?“, fragte er sie, wurde jedoch enttäuscht, als seine Baugefährtin nur mit den Schultern zuckte. Beleidigt über diese Reaktion wandte der jüngere Kater sich ab und starrte in den Himmel. Dieser hatte sich nach dem Regenguss wieder geklärt und der Mond schien wie eine einzelne Sonne inmitten von funkelnden Lichtern. Er strahlte so hell, dass Runenpfote jede Wurzel und jeden Stein auf dem Weg erkennen konnte. Was dort oben wohl ist, fragte sich der Schüler. Er würde zu gerne einmal erfahren, wie es im Silbervlies aussah und was die Kriegerahnen dort den ganzen Tag taten. Runenpfote rief seine Frage hinauf zum Himmel, die Sterne blieben ihm jedoch eine Antwort schuldig. Dann endlich war es soweit. Sie hatten den Platz der Versammlung erreicht.
Wetter: Es herrscht ein feuchtes Wetter wie so oft während der Zeit des Blattfalls. Es ist nicht mehr so warm, auch noch nicht zu kalt aber feucht. Mittlerweile lockert der Nebel ein wenig auf und man kann schon wieder sehen wohin man seine Pfoten setzt. Es ist zwar immer noch nebelig aber man kann das Lager mittlerweile wieder verlassen. Die Blätter der Laubbäume verfärben sich langsam und die ersten fallen sogar schon ab.